Presse
Kunstwerk der Woche – die Malerin Annamalt von Eva-Maria Reuther, Volksfreund 23.12.21

Durch Bilder Bewusstsein schaffen

Der Pinsel als Waffe“ hat sie einmal provokant ein Selbstporträt betitelt. Die setzt Annamalt ebenso engagiert wie eindrucksvoll ein. Um Missverständnisse zu vermeiden: Die Malerin aus Föhren ist weder militant, noch auf Eroberungs-oder Kreuzzügen.

Ihre auf Frieden ausgerichtete Kunst ist gleichwohl politisch. Über ihre Bilder will Annamalt gesellschaftliche Reflexions- und Denkprozesse in Gang setzen. „Ich beobachte kritisch das Gegenwartsgeschehen“, erklärt die Künstlerin, „und will für Missstände Bewusstsein erzeugen. Annamalts Gemälde sind in der Regel großformatig, bisweilen sind Gerüste nötig, um die Fläche der Leinwand zu bewältigen. In den farbstarken, expressiven Szenarien werden die Verwerfungen der modernen globalen Gesellschaft zu Tragödien aus Geste, Farbe und Form. Aufwühlend sind die Bilder der Künstlerin. Das gilt gleichermaßen für den Umgang mit der Farbe, wie für die Bildaussagen. Unverkennbar ist die Dringlichkeit, mit der sie gemalt sind.

Wenn Annamalt arbeitet, ist viel Emotionalität im Spiel: „Ich muss die Geschichte zu meiner eigenen machen“. Zum Malen ziehe sie sich quasi aus der Welt zurück, erzählt die Künstlerin, die inzwischen eine internationale Ausstellungsbiografie vorzuweisen hat. Als Folge des Lockdowns und der Verunsicherung durch die Pandemie sei ihr die gewohnte Konzentration allerdings zeitweise schwergefallen. Bis ein Arbeitsstipendium des Landes Rheinland-Pfalz aus dem Förderprogramm „Im Fokus – 6 Punkte für die Kultur“ ihr die alte Intensität zurückgegeben habe. Angesichts der Flüchtlingsströme und ihrer Tragödien ist die Flucht eines der großen Themen der Trägerin des rheinland-pfälzischen Friedenspreises. Dazu gehören auch die Gründe, warum Menschen ihre Heimatländer verlassen. Kriege, schlechte Arbeitsbedingungen und Ausbeutung sowie die Dekadenz der westlichen Konsum- und Selbstoptimierungsgesellschaft registriert die Künstlerin mit Sorge und thematisiert sie.

Agonie und Schiffbruch der Werte – so auch der Titel eines Gemäldes von 2020 – seien die Folgen. „Wir lassen die Menschen im Stich“, sagt Annamalt. Einen Dialog mit dem Betrachter sollen ihre Gemälde in Gang setzen, ihn zu eigenen Gedanken und Überlegungen anregen. Weshalb sie sich jedes Mal freut, wenn ihre Bilder Diskussionen auslösen. Eines der schönsten Komplimente ist dann, wenn jemand sagt: „Ich habe lange über das Bild nachgedacht“.

Hier geht's zum Artikel: www.volksfreund.de


„Willkommen-Hand in Hand mit Europa“ , Kunstbrücke Gartenfeld, 2017, Public Art Trier,

Kunstbrücke für das Gartenfeld

Die Europäische Kunstakademie Trier hat in Kooperation mit der Universität und der Hochschule eine Datenbank zu Kunst im öffentlichen Raum Triers aufgebaut. Public Art Trier ist ein Projekt, das sich der Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Trier annimmt, um diese für ihr Publikum sichtbarer und verständlicher zu machen. Kunstobjekte in Trier

Willkommen – Hand in Hand mit Europa

Die Kunstinstallation Willkommen – Hand in Hand mit Europa von der Friedenspreisträgerin und Künstlerin Annamalt ist inspiriert durch die, in vieler Hinsicht, nicht einfache Situation der Flüchtlinge in Deutschland und die in Brückennähe neu eingerichtete Unterkunft für geflüchtete Jugendliche.  Das Kunstprojekt setzt sich für den Traum eines weltoffenen Europas ohne Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ein. Menschen aller Nationen sind eingeladen, ihre eigenen Ideen und Gedanken zu einer gelungenen Integration und einem Leben in einer Gesellschaft, die uns durch kulturelle Vielfalt bereichert, Ausdruck zu verleihen...

„Willkommen-Hand in Hand mit Europa“, 17. Juni 2017, Trier-Reporter, Rolf Lorig

TRIER. Es sollte ein ganz besonderes Fest werden: Die ‟Kunst-Brücke‟ im Gartenfeld. Ob es ein ganz besonderes Fest wurde, muss jeder der Besucher für sich entscheiden. Auf jeden Fall war es ein äußerst bemerkenswertes Fest: weltoffen, begegnungsstark und völlig entspannt.

Von Rolf Lorig Es gibt Begriffe, die wollen einfach genutzt und in direkte Zusammenhänge gestellt werden. Kunst-Brücke. Jeder denkt spontan an Bildende Kunst. Und hat damit auch Recht. Denn für die Bildende Kunst im Fall der Gartenfeld-Brücke steht bei diesem Fest die Künstlerin Annamalt Patin.

Andere sehen die Wortschöpfung. Das Wort Brücke bedeutet für sie ‟Brücken bauen‟ oder “Brücken verbinden‟. Einer, der so denkt, ist der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe...

Es wird bunt im Trier Osten – Brücke als Schlüsselerlebnis, 12. Juni 2017, Volksfreund, Veronika Kerl

Trier. Aus der grauen Gartenfeldbrücke im Trierer Osten soll eine bunte Kunstinstallation werden, die das Stadtviertel zur Attraktion macht. Für Samstag, 17. Juni, laden Organisatorin Marion Poma und Künstlerin Annamalt zur Eröffnung ein - Überraschungen inklusive. Verona Kerl

Trier Grau, unscheinbar und kein bisschen attraktiv. Ja, die Brücke, die das Gartenfeld mit der Trierer Innenstadt verbindet, ist alles andere als ein Hingucker. Das müsste doch zu ändern sein, überlegte sich die umtriebige Rentnerin Marion Poma jedes Mal, wenn sie das Betonbauwerk überquerte. Gedacht, getan. Poma suchte Verbündete und Mitstreiter, sammelte dafür erst einmal Unterschriften im Gartenfeldviertel und übergab 2014 schließlich dem damaligen Oberbürgermeister Klaus Jensen eine Petition. Doch schnell merkte sie: So einfach war ihr Projekt nicht zu realisieren. Durch ihre Arbeit mit Flüchtlingen und ihrem Verein menschMitmensch entwickelte sie ihre ursprüngliche Idee weiter. Sie lernte die Föhrener Künstlerin Annamalt kennen, knüpfte Kontakte mit Kulturschaffenden und sozialen Einrichtungen...


Heldenmacher, 2015, GEW Zeitung, pm

In den ehemaligen Liegehallen des Eifeler Hofs in Kyllburg läuft bis zum 16. August eine Ausstellung, die sich provokativ mit dem Thema „Helden und Legenden“ des Kultursommers auseinandersetzt.

Die von Kurator (und GEW-Kollegen) Helmut Schwickerath eingeladenen Künstler stellen den Begriff des „Helden“ zur Diskussion und nehmen Kaiser Wilhelm II zum Ausgangspunkt der verschiedenen Installationen, Objekte und Bilder.

Er hatte 1911 den Eifeler Hof in Kyllburg besucht und war unversehens zum Lokalhelden gemacht worden. Als einer der Schuldigen am 1. Weltkrieg hatte er für 10 Millionen tote „Helden“ gesorgt; seine preußische Pickelhaube wurde zum Symbol für Militarismus und arrogante Machtpolitik. Der Bezug zur Gegenwart liegt nahe und wird in einigen Werken thematisiert: Wer ist ein Held oder eine Heldin und wer macht sie dazu? Kann man Helden züchten? Wer sind die Maulhelden, die Menschen in den Krieg reden? Wozu braucht man Heldenfriedhöfe und Heldengedenken? Wie sehen sie aus, die Pantoffelhelden, Schnurrbarthelden, Revolver- und Messerhelden, Weiberhelden, Heldenweiber – und all die anderen Ausprägungen?

Die Ausstellung wurde am 14. Juni von SM Kaiser Willhelm II persönlich eröffnet. In seiner Begleitung: Bundespastor Gauck. So wurde die Einheit vonThron und Altar sinnfällig gemacht. Als Künstler beteiligten sich u.a. Annamalt, Jörg Baltes, FW.Bernstein, Jenz Dieckmann, Wolfram Kastner, Pavel Miguel, Edward Naujok, Lutz Pankow, Oliver Rijcken, Rainer Röder, Gepa Schwickerath und Helmut Schwickerath


Premiere für die Kunst, 02.12.2014, Trierischer Volksfreund, KAT

Sie setzen sich mit Bildern und Installationen für eine friedlichere und gerechtere Welt ein: die Künstler Annamalt und Edward Naujok aus Föhren. Für ihr Engagement zeichnete die Arbeitsgemeinschaft der Friedensgruppen Rheinland-Pfalz die Malerin und den Konzeptkünstler nun aus.

Trier. "Die beiden wählen eine sehr drastische Form des Ausdrucks", sagte Laudator Klaus Jensen, Oberbürgermeister von Trier, bei der Verleihung des rheinland-pfälzischen Friedenspreises in Trier. Die Begründung dafür sei klar. Die Probleme und ihre Folgen etwa von Kriegen seien drastisch. Und sie könnten nicht drastisch genug ausgedrückt werden. Die Werke der Föhrener Malerin Annamalt, die Edward Naujok mit Worten ergänzt, hängt man sich nicht ins Wohnzimmer. In ihren Bildern und Installationen, die für den öffentlichen Raum bestimmt sind, greifen die beiden friedenspolitische, soziale, menschenrechtliche und ökologische Themen auf.

Jensen betonte, dass er unter anderem die Beharrlichkeit des Dranbleibens der beiden sehr schätze. Der Laudator war den Preisträgern bereits in Trier während einer Aktion, "die nicht drastisch, sondern auf eine subtile Form sehr eindrucksvoll war", begegnet. Wie viele Mitwirkende hatte Jensen einen Schlüssel als Zeichen seiner Gastfreundschaft an einem bunten Band im symbolischen Haus Europa befestigt. Das "Haus" ist eine europaweite Mitmach-Performance von Annamalt und Edward Naujok für eine Welt, in der Fremdenfeindlichkeit und Rassismus keinen Platz haben. Auch Bildungsarbeit ist Part ihres Künstlerlebens. Im Café Momo in Trier-Ost war es eng, als Vertreter der Arbeitsgemeinschaft (AG) der Friedensgruppen Rheinland-Pfalz die Auszeichnung verliehen. Gernot Lennert von der AG der Friedensgruppen sagte, die beiden Künstler bereicherten mit ihren Kunstwerken und Aktionen seit etlichen Jahren die Friedensbewegung in Rheinland-Pfalz - und darüber hinaus.

Annamalt und Edward Naujok verstehen sich als "Botschafter in der Kunst". Für Annamalt ist die Auszeichnung, die zum siebten Mal und erstmals an Künstler verliehen wurde, auch ein Zeichen, "dass Kunst doch wieder ihrer ursprünglichen Aufgabe zugeschrieben wird: aufzuklären, zu dokumentieren und wachzurütteln."

Sie hofft, dass der Preis Ansporn für Künstlerkollegen sei. Mit Stücken wie "Müde Ideale" umrahmte Musiker Ben Beat die Verleihung. Werke von Annamalt und Naujok sind im Café Momo (Agritiusstraße 1 in Trier) ausgestellt.


"Der Friedenspreis gibt Mut, nicht nachzulassen", 02.12.2014, Presseschau Wochenspiegel Stadt Trier, SP

Eindeutig zu eng erschienen die Räume des Café Momo für das große Thema Frieden. Innerhalb dieser Wände verlieh die Allianz der "Arbeitsgemeinschaft Friedensgruppen in Rheinland-Pfalz" am Samstagabend, 29. November, den rheinland-pfälzischen Friedenspreis 2014: Die Föhrener Künstler Annamalt und Edward Naujok wurden mit diesem undotierten Preis für ihre aufrüttelnden, kritischen Arbeiten und ihr Engagement geehrt. Eine Seltenheit stellt es dar, dass die Bildende Kunst derart honoriert wird.

Seit mehr als zwölf Jahren schon beschäftigen sich Annamalt und Edward Naujok gemeinschaftlich auf kreative Weise mit der brisanten Materie rund um gesellschaftliche Missstände, Krieg, Freiheit und Frieden. Eine fortwährende sinnvolle Sisyphusaufgabe, die immenses Durchhaltevermögen und viel Herzblut erfordert. Nur ein Preis des Friedens. Seien es Installationen, Malereien, Texte oder Projekte – das Künstlerduo stellt unter anderem die Rationalität von Gewalt in jeglicher Form sichtbar in Frage und regt Denkprozesse an. Bereicherung für die Region

Hermann Anell von der Arbeitsgemeinschaft Frieden Trier begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste zu diesem bedeutsamen Abend. Er sieht die beiden mit dem Friedenspreis ausgezeichneten Künstler als "eine Bereicherung für die Region." Dr. Gernot Lennert, Landesgeschäftsführer der DFG-VK (Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen) Hessen und Rheinland-Pfalz, findet in den heutigen globalen Krisenzeiten "auch die aufklärende Kunst wichtig." Er wies unter anderem auf die verheerenden Gefahren hin, die vom Ukraine-Konflikt ausgehen und eskalieren können. "Umso bedeutender ist die Friedensarbeit", sagte Lennert. Zeitlose Arbeiten...


Künstler Annamalt und Edward Naujok mit Friedenspreis ausgezeichnet, 29.11.2014, DPA

Trier (dpa/lrs) - Die Künstler Annamalt und Edward Naujok aus Föhren (Kreis Trier-Saarburg) sind am Samstag mit dem rheinland-pfälzischen Friedenspreis 2014 geehrt worden. Die Malerin und der Bildende Künstler griffen in ihren Werken friedenspolitische, soziale, menschenrechtliche und ökologische Themen auf, teilte die vergebende Arbeitsgemeinschaft (AG) Friedensgruppen in Rheinland-Pfalz mit.

Mit ihren Bildern und Installationen bereicherte das Paar «seit etlichen Jahren die Friedensbewegung in Rheinland-Pfalz und darüber hinaus». Mit dem Preis solle deren Arbeit gewürdigt und unterstützt werden. Die undotierte Auszeichnung wird zum siebten Mal vergeben. Zur AG, die 2008 gegründet wurde, gehören landesweit rund zehn Gruppen, die sich für Frieden engagieren.


Friedenspreis geht nach Föhren, 11.06.2014, Trierischer Volksfreund, KAT

(Föhren) Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Friedensgruppen Rheinland-Pfalz zeichnet Annamalt und Edward Naujok aus Föhren aus. Die Malerin und der Konzeptkünstler erhalten den Friedenspreis 2014. Mit dem TV sprachen sie über die Auszeichnung, Nischenkunst und warum man sich Annamalts Bilder nicht ins Wohnzimmer hängt.

Föhren. Ministerpräsidentin Malu Dreyer, CDU-Landeschefin Julia Klöckner und Oberbürgermeister Klaus Jensen haben mitgemacht: Sie haben einen Willkommensgruß und einen Schlüssel als Zeichen ihrer Gastfreundschaft an bunten Bändern im symbolischen Haus Europa befestigt. Das "Haus" ist eine Mitmach-Performance von Annamalt und Edward Naujok. Dazu gehört die Tür Europas. Sie besteht aus 700 aneinander geschweißten Schlüsseln und symbolisiert eine Welt, in der Türen keine Schlösser und Fremdenfeindlichkeit und Rassismus keinen Platz haben.

Kunst für weltoffenes Europa

Die Kunstaktion für ein weltoffenes Europa ist eines der vielen Projekte und Werke der beiden Föhrener Künstler. Vor ein paar Tagen erhielten die Bewohner des bekannten Graffity-Hauses eine E-Mail. Darin stand, dass der Friedenspreis der Arbeitsgemeinschaft (AG) Friedensgruppen Rheinland-Pfalz in diesem Jahr an sie gehe. "Annamalt und Edward Naujok bereichern mit ihren Kunstwerken seit etlichen Jahren die Friedensbewegung in Rheinland-Pfalz und darüber hinaus. Mit der Preisverleihung wollen wir diese Arbeit würdigen und unterstützen", erklärt AG-Sprecher Gernot Lennert. Für Annamalt ist die Auszeichnung, die erstmals an Künstler verliehen wird, auch ein Zeichen, "dass Kunst doch wieder ihrer ursprünglichen Aufgabe zugeschrieben wird -aufzuklären, zu dokumentieren und wachzurütteln."

Politisch-kritische Kunst sei heute eher Nischenkunst. Die Bilder der Föhrener Malerin, die Naujok mit Worten ergänzt, hängt man sich nicht ins Wohnzimmer. "Sie sind für den öffentlichen Raum bestimmt", sagt Annamalt. Nach wochenlanger Recherchearbeit und Gesprächen mit "Eddi" fasst die Malerin die Ergebnisse mit Pinsel und Farbe auf große Leinwände. Naujok schreibt dazu ebenso erklärende wie berührende Texte. In jeder Bild-Wort-Kombi spiegeln sich ihre Überzeugungen wider: Zum Beispiel, dass sie nicht an einen gerechten, humanitären Krieg glauben. Die Werke des Künstlerpaars gehen oftmals auf Reisen. Ihre Aktion etwa gegen Atomwaffen, "nuclear grass", ist zurzeit in Finnland und Schweden unterwegs. Zuvor lag sie sogar vor der Tür des Nato-Hauptquartiers in Brüssel.Annamalt und Edward Naujok verstehen sich als Botschafter in der Kunst - für eine friedlichere und gerechtere Welt. Kat


Annamalt: Keine "Sonntagsmalerin", 14.03.2014, Wochenspiegel, SP

"Anderland" liegt mitten in Föhren. Merkwürdig wirkt das kunterbunte Haus mit dem halben Auto neben der Eingangstür. Wie ein Juwel sticht es hervor aus dem gewöhnlichen Alltagsbild der Gemeinde nahe dem Industriegebiet und erzählt seine Geschichte – die Gedanken von Annamalt. Auch politische und gesellschaftliche Themen zieren die Fassade in konfrontierender Kunst der verspielten Realität. Das Bauwerk ist einzig, jedoch keineswegs artig.

Dieser Ort atmet Lebendigkeit.

Lange hat es gedauert, bis das Gebäude in dieser Art einigermaßen vom Umfeld akzeptiert wurde. "Wenn man wirklich hinter einer Sache steht, lernt man auch mit Kritik umzugehen", bemerkt Annamalt. Ungefähr 16 Jahre ist es her, dass sie von Welschbillig zu Edward Naujok in die Künstlergemeinschaft zog. Nach und nach ergänzte sie das Haus mit ihrer eigenen Handschrift. Nicht bloß die Fassade, auch die Innenräume und die noch so nebensächlichen Details strotzen vor vitaler Kreativität, die zum Teil auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit schließen lassen. Keine kleine Weltflucht, sondern die knallharte Wirklichkeit erwartet die Besucher. Diese bleibt nun einmal nicht anhaltend rosarot.

Stets eine offene Tür für Interessierte

In Grundschulen führt Annamalt eine Kunst-AG. "Anna, Du wohnst da? Ich dachte, in dem Haus wohnen Verrückte", sagte ein junges Mädchen geradezu entsetzt. Daraufhin lud die Künstlerin ihren gesamten Kurs zur Besichtigung ein. Die Begeisterung war groß, die Vorurteile schwanden. Spätestens nachdem sich die Kinder auf das schwebende Bett der 58-Jährigen setzen durften oder in den bequem gepolsterten Schubkarren Platz nahmen. Ebenso für neugierige Besucher, die ihren Augen nicht trauen, öffnet die Künstlerin gerne ihr Tor zur Weltoffenheit.

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

Sowohl zeitnahe kritische Themen rund um Politik, Gesellschaft, Krieg als auch Armut, Frieden und Freiheit sind bevorzugt Gegenstand ihrer Werke. Annamalt verwendet für die Malerei eine ausgefeilte Mischtechnik, nicht einfach nur Acrylfarben. Das Atelier lässt es zu, Bilder in einem Format von weitaus mehr als zwei Metern Kantenlänge zu fertigen. Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Auch dem ersten Pinselstrich. "Bevor ich mit einem Bild beginne, lasse ich mich gedanklich auf das zu bearbeitende Thema ein", so die Künstlerin. Mit der Hilfe von Büchern, Filmen oder Gedankengut versetzt sich Annamalt in den gewünschten Modus. Das entstandene Gefühl ist je nach Themenwahl nicht immer angenehm. So auch beispielsweise das Gemälde einer stillenden Mutter in Soldatenuniform mit Militärorden-Piercing. In der "Kinderstube der Nation" werden vorhandene Attitüden bereits über die Muttermilch an den Nachwuchs weitergegeben. Man sieht nur mit dem Herzen gut


Projektbericht: „Willkommen Fremder – Vision Europa“im Rahmen des Zweiten Kunstsymposiums am Westwall, 08.-14.09.2013, BUND Rheinland-Pfalz

Das Kunstprojekt „Willkommen Fremder – Vision Europa“ der Künstler Annamalt und Edward Naujok setzt sich für den Traum eines weltoffenen Europa ohne Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ein. Es ist eine nach und nach wachsende, interaktive Mitmach- Performance. Menschen aller Nationen sind eingeladen, ihre eigenen Ideen und Gedanken zu den Themen Gastfreundschaft und Ausgrenzung einzubringen. „Willkommen Fremder – Vision Europa“ ist ein bewährtes Projekt. Es wurde bereits mehrfach vom Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen gefördert.

Zuletzt kam es auf dem Internationalen Fest in Trier und am Kultur- und Literaturpfad Loreley zum Einsatz. Der „Grüne Wall im Westen“ könnte ein Symbol werden für ein neues, offenes Europa. Was für einen Grenzwall haben wir eigentlich in unseren Köpfen, dass wir heutzutage solche Schwierigkeiten mit Migranten und deren Integration haben? Das zerfallene Bollwerk Westwall lässt uns erleben, dass eine Welt ohne Grenzen eine bessere ist. Diese Gedanken nimmt die Installation „Willkommen Fremder – Vision Europa“ auf.


„Willkommen Fremder - Vision Europa “, 19.09.2012,Ingelheimer Kurier, Michael Horaczek

Auszug:

….Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, an der interaktiven Kunstinstallation „Willkommen Fremder - Vision Europa “ teilzunehmen, die Unterstützung durch das Migrations- und Integrationsbüro der Stadt, nach dem Rheinland Pfalz Tag, erneut in Ingelheim gastierte.

„Diese Kunstaktion richtet sich an alle Menschen unseres Landes, ob groß oder klein, und fordert sie auf, aktiv zu sein und ihrer Gastfreundschaft gegenüber Menschen anderer Kulturen Ausdruck zu verleihen“, erklärten die verantwortlichen Künstler Annamalt und Edward Naujok. Als sichtbares Willkommenszeichen durfte man einen Schlüssel mit Schildchen am „Haus Europa“ befestigen.

Als Symbol für ein aufgeschlossenes Europa mit durchlässigen Grenzen wurde eine Tür ohne Schloss gebaut. Die 700 Schlüssel, aus denen das Türblatt besteht, sind nur noch Relikte aus einer vergangenen Zeit in der Angst vor Überfremdung, Rassismus und Abschottung das Denken der Menschen in Europa bestimmt haben. Gleichzeitig sind die zusammengeschweißten, unbrauchbaren Schlüssel eine Mahnung an die Mitmenschen, dass sie entscheiden müssen, ob sie in einem weltaufgeschlossenen oder abgeriegelten Europa leben wollen.

Passend zu den Kunstinstalationen lautet das Motto der diesjährigen Interkulturellen Woche: „Herzlich willkommen – wer immer Du bist!“


„Schlüsselerlebnis im Haus Europa“, 03.09.2012, Allgemeine Zeitung, Stadt Bad Kreuznach, Heidi Sturm

„Schlüsselerlebnis im Haus Europa“

Auszug:

: „... Ein eindrucksvolles „optisches Willkommen“ mit buchstäblichen „Schlüsselerlebnissen“ präsentierten die Künstler Annamalt und Edward Naujok mit ihrer Installation „Willkommen Fremder - Vision Europa“.

In ihrer Performance hatten sie ein „Haus Europa“ gefüllt mit bunten Bändern aufgestellt und zum Mitmachen aufgerufen: Hier konnte jeder als Zeichen der Gastfreundschaft in einer symbolhaften Handlung einen Schlüssel zum Öffnen der Türen aufhängen und damit zum Wachsen dieses Hauses beitragen. Aus 700 Schlüsseln hatte Naujok zudem eine kunstvolle Tür geschweißt, die - natürlich geöffnet - in der Fußgängerzone am Kornmarkt dazu einlud, über die Schwelle zu gehen.... „


Kinder entdecken Kunst gegen Krieg, 27. November 2011, Trierischer Volksfreund, KAT

Kinder und Kunst: Föhrener Erstklässler gingen in der Ausstellung „Postionen“ mit den Künstlern auf Entdeckungsreise. TV-Foto: Katja Bernardy

Föhren. Die Künstler Annamalt, Sigrid Marxen, Edward Naujok und Rainer Röder stellen zurzeit im Lädchen am Reichelbach in Föhren ihre Kunstwerke aus. Ein Teil der Ausstellung "Positionen" ist dem Thema "Zehn Jahre Krieg in Afghanistan" gewidmet. Erstklässler der Föhrener Grundschule waren zu einer inoffiziellen Vernissage eingeladen und zeigten sich ausgesprochen kunstinteressiert.

Föhren. "Wow, sehr hübsch!", sagt Marie. Die Sechsjährige steht staunend vor einem Gemälde in Rot und Blau und schlendert interessiert weiter. "Was ist das?", fragt sie neugierig und gibt sich prompt selbst die Antwort: "Das sind Verletzte und Pakete." Die Erstklässlerin und ihre Klassenkameraden stehen plötzlich mitten in der Anti-Kriegsinstallation "Freiheit versprochen" von Annamalt und Edward Naujok. Nach und nach spüren sie mit Hilfe der Künstler weitere Details auf: Verwundete Figuren ohne Gesichter liegen auf Tragbahren, Schilder mit Namen weltweiter Kriegsschauplätze sind zu sehen.

Auf Carepaketen steht "mit Gewehr", und die Briefmarken zeigen die Flaggen derjenigen Staaten, die sich seit zehn Jahren an kriegerischen Einsätzen in Afghanistan und Libyen beteiligen. Auf den weißen Luftballons steht: "Freiheit und versprochen". Die Schüler hängen Annamalt an den Lippen als sie erzählt, wie sie Menschen auf Kriege und seine Auswirkungen aufmerksam macht. Ebenso aufmerksam waren die jungen Gäste, als Edward Naujok sie zur inoffiziellen Vernissage in dem idealen Ausstellungsraum, einem Leerstand neben dem Lädchen am Reichelbach, begrüßt hatte. "Wenn ein leeres Blatt mit Linien gefüllt wird, passiert etwas ganz Besonderes, es verwandelt sich in ein Bild", sagte der Künstler. Es gebe in der Kunst viel zu entdecken.

"Ein Bild kann eurem Freund oder Mitschüler eine ganz andere Geschichte erzählen als euch selbst", sagte Naujok. Nach der ersten Entdeckungsreise lud Sigrid Marxen die Kinder ein, die Gemälde und Installationen den jeweiligen Künstlern zuzuordnen. Am Ende war auf allen Seiten Faszination zu spüren: Ob Hannah (6) oder Marie, die Schüler staunten, interpretierten und fragten. Rainer Röder freute sich daran, "wie unverblümt die Kinder an Kunst herangehen". Roland Rohring, Lehrer der ersten Klasse und Schulleiter weiß, wie neugierig seine Schüler auf Kunst sind, und nutzt diese Wissbegier. "Es ist sehr schön, dass die Kinder hier in Kontakt mit richtigen Künstlern kommen konnten", sagte der Pädagoge.

Die Ausstellung "Positionen" ist bis zum 10. Dezember zu sehen. Öffnungszeiten: montags bis freitags von 14 bis 19 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 15 Uhr und nach Vereinbarung, Telefon 0175/3208827. Die Installation "Freiheit versprochen" von Annamalt und Edward Naujok wird am 4. Dezember im Landesmuseum Bonn aufgebaut und ist in Föhren bis zum 2. Dezember zu sehen.


Zapfenstreich im Kreuzgang, 9.August 2010, Trierischer Volksfreund, KAT

Vier Wochen lang waren im Kreuzgang der Stiftskirche Kyllburg Bilder von Annamalt mit Texttafeln von Edward Naujok zu sehen.

Kyllburg. (red) Unter dem Titel "Grenzüberschreitung" zeigen die Künstler Annamalt und Edward Naujok großformatige Bilder und Texte, die sich mit den Themen Krieg, Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen weltweit beschäftigen. Über tausend Menschen besuchten die Ausstellung in der Kyllburger Stiftskirche und diskutierten - manchmal kontrovers - die Bilder.